Baby zufüttern

Zufüttern

Wenn das Baby nicht genug Nahrung bekommt

Die meisten Babys verlieren in den ersten Tagen nach der Geburt ein wenig Gewicht. Das ist vollkommen normal und die Hebamme bzw. die hat einen besonderen Blick darauf. Verliert ein Baby mehr als 7–10 % seines Geburtsgewichtes, wird normalerweise zugefüttert, denn man geht davon aus, dass das Kind nicht genug Nahrung bekommt.

Wichtig für Sie: Sollte dies der Fall sein, wenden Sie sich an eine IBCLC Stillberaterin. Sie berät Sie rund um Ihre Stillpraxis, um Milchbildung und Babys Saugverhalten an Brust. Wenn das Zufüttern angezeigt ist, wird sie Ihnen verschiedene Zufütterungsmethoden zeigen, die sich besonders für ein Neugeborenes eignen und die sogenannte Saugverwirrung vermeiden.

Saugverwirrung

Das Trinken mit einem herkömmlichen Sauger ist fürs Baby wesentlich bequemer als das an der Brust. Die Flüssigkeit fließt beinahe automatisch aus dem Fläschchen. Anders hingegen bei der Brust. Hier muss das Baby eine recht komplexe Abfolge von Bewegungen leisten. Das schützt vor späteren logopädischen Problemen und das Baby beherrscht sie durch den ihm angeborenen Saugreflex. Wird jedoch in den ersten Tagen oder Wochen schon zwischen Brust und Flasche abgewechselt, verwirrt das manchmal den natürlichen Reflex, denn nicht alle Babys können sich gleich auf unterschiedliches Saugverhalten einstellen. Verlernt ein Baby die angeborene Technik, ist das weitere Stillen sehr belastet.

Zufütterungsmethoden

Es gibt verschiedene Wege des Zufütterns ohne Fläschchen, die Ihnen die IBCLC Stillberaterin beibringen kann. Bei allen Methoden wird zuvor Muttermilch ausgestrichen bzw. abgepumpt:

  • Fingerfütterung
  • Zufüttern mit Becher oder Softcup (Spezialtrinkbecher), Löffel, Medikamentenschiffchen, Spritze oder Pipette
  • Zufüttern an der Brust, z.B. mit einem Brusternährungsset

Sowohl die Fingerfütterung als auch das Zufüttern mit z.B. Becher, Löffel, Pipette etc. sind leicht zu erlernen und eignen sich ebenfalls für zu früh geborene Babys. Sie sind bei saugschwachen Babys genauso hilfreich wie bei Kindern mit einer angeborenen Kiefer-/Gaumen-/ oder Lippenspalte.

Beim Zufüttern an der Brust wird entweder ein Brusternährungsset oder eine Spritze mit Nahrungssonde an der Brust befestigt, in denen sich bereits abgepumpte Milch befinden. Diese erhält es über Sonde oder Ernährungsset zusätzlich, während das Kind an der Brust saugt.

Welche der jeweiligen Zufütterungsmethoden sich für Sie und Ihr Baby am besten eignet, wird die IBCLC Stillberaterin mit Ihnen besprechen und Sie dann anleiten. Mit dem Zufüttern erreichen Babys normalerweise zwischen dem 10. und 14. Lebenstag wieder ihr Geburtsgewicht.

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