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Igitt, da krabbelt was!
»Da sind Käfer, da krabbelt was auf dem Kopfkissen!«: Das Gebrüll kam morgens um halb sieben aus dem Stockbett irgendwo in den slowenischen Karawanken. Heiner …
Abtenteuer Reisen mit Baby & Kleinkind
von Anke Willers
Wow, was für ein Schnee, ein einziger Gletschertraum. Eigentlich hatte Susanne die Idee, im Sommerurlaub skizufahren, total albern gefunden. Aber diese weiße Pracht und die kaum vorhandenen Schlangen am Lift hatten sie schnell vom Gegenteil überzeugt.
Oben an der Pistenkreuzung hatte Susanne ihren Jungs noch schnell »Bis gleich, wir treffen uns unten am Lifthäuschen« zugerufen und schon war sie weggewedelt. Unten schob sie atemlos die Skibrille hoch. Drehte sich um, grüßte übermütig das Hintertuxer Bergmassiv: »Euer Majestät!« Dann suchte sie auf halber Piste ihre Jungs. Da rauschte schon Tom an ihr vorbei. Kam zum Stehen. »Wo ist Leon?«, fragte Susanne. »Ich dachte bei dir.« »Nee, ich bin doch oben bei der Buckelpiste weg …« »Nicht dein Ernst!«
Susanne scannte hektisch den Hang: roter Helm, blauer Schneeanzug, wackelige Schwünge. Sie sah wenige kleine Ameisen, nur Leon sah sie nicht und seine Majestät, so schien es ihr, schüttelte jetzt das schneegekrönte Haupt: Was bist du nur für eine Mutter, willst deinen Spaß und guckst nicht auf dein Kind. Halt die Klappe, dachte Susanne und riss sich den Helm runter. Wenn der jetzt rechts statt links gefahren war, landete er auf der anderen Seite des Bergs. Susanne sah ihr Kind schon mit offenem Bruch in der Schneewehe. Oder heulend im Nirgendwo. Und wer weiß, wer ihn da aufsammelte – einen Fünfjährigen, dem plötzlich sein Nachname nicht mehr einfiel und der keine Ahnung hatte, wo er wohnte: »Fürstenhof, nee Kaiseralm, nee Ritterburg …« Er hatte die adeligen Alpen-Immobilien immer durcheinandergebracht.
Oder noch schlimmer: Er war abgestürzt. Hörte man dahinten nicht schon so ein Rettungshubschrauberbrummen …?
weiterfantasieren! Von der örtlichen Presse und ihren Schlagzeilen: »Kind stürzte schwer beim Skifahren, Eltern einfach abgehauen!« Bitte auch nicht vor dem inneren Auge den Film abspulen, der neulich im Ersten lief und sich mit Menschenklau und anschließendem Organhandel befasste. Sie sind ja nicht in Bogota.
sich selbst klarmachen, dass – nach Angaben der Initiative vermisste Kinder – allein in Deutschland jedes Jahr mehr als 100.000 Kinder verloren gehen und in 99 Prozent der Fälle schon nach kurzer Zeit quietschfidel wieder auftauchen.
Grundsätzlich eine gute Idee, wenn das Kind noch kein eigenes Handy hat: ihm Ihre Nummer auf den Arm schreiben. Oder ein kleines Notfallarmband schenken – gibt’s bestickt, graviert oder gedruckt auch in hübsch bei Dawanda. Und beim Bummel über Märkte oder in Fußgängerzonen immer einen markanten Punkt ausmachen: Wenn wir uns verlieren, dann treffen wir uns hier am Kirchturm direkt unter der Madonna!
Die europaweit einheitliche Hotline für vermisste Kinder ist rund um die Uhr zu erreichen unter 116000.
Tief durchatmen! Wenn ein Kind abhandenkommt, steigt der Adrenalispiegel innerhalb von Sekunden auf ein kaum erträgliches Maß. Doch diese Reaktion hat auch ihr Gutes. Wie und warum unsere Angst richtig nützlich sein kann, erfahren Sie in dem neuen Bestseller von Lissa Rankin. Aber lesen Sie ihn lieber am Pool!
Mehr Haarsträubendes mit Kind und Koffer finden Sie hier.
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Irgendwann ist es so weit: Ihr Kind will vor den Bildschirm und ins Internet. Und was passiert dann? Ist die digitale Welt nicht voller Gefahren? Computersucht, …