Kleine Mutterpass-Lesehilfe

Als Mama-2-B bekommt man gleich einen Mitgliedsausweis – und zwar einen, der es in sich hat. Im Mutterpass werden nämlich regelmäßig die Ergebnisse der verschiedenen Vorsorgeuntersuchungen eingetragen – auf Medizinisch, versteht sich (oder eben nicht …). Da schwirrt einem ganz schön der Kopf, wenn man sich das alles durchliest – und irgendwie fühlt man sich gleich ein wenig krank. Dabei ist Schwangerschaft doch gar keine Krankheit! Aber keine Sorge, der Mutterpass ist eine große Hilfe für die Ärzte und Hebammen sowie ein wichtiger Teil der gründlichen Schwangeren-Vorsorge. Hier eine kleine Erklärungshilfe!

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Mutterpass Seite 6:
Besondere Befunde im Schwangerschaftsverlauf

Bei diesem Fragenkatalog (Fragenkatalog B) kann der Arzt oder die Ärztin Risiken eintragen, die während der weiteren Schwangerschaft auftauchen.

Dauermedikation: Regelmäßige Einnahme von Medikamenten bei chronischen Erkrankungen.

Abusus: Abusus = Missbrauch. Anhaltender Konsum von Drogen, Alkohol, Zigaretten während der Schwangerschaft.

Placenta praevia: (Plazentafehllage) Die Plazenta, also der Mutterkuchen, liegt sehr ungünstig in der Gebärmutter und zwar vor dem Muttermund. Dazu kommt es, wenn sich die befruchtete Eizelle im unteren Teil der Gebärmutter eingenistet hat. Die meisten Schwangerschaften verlaufen problemlos, jedoch wird eine Kaiserschnittgeburt unumgänglich.

Hydramnion: Es bildet sich vermehrt Fruchtwasser.

Oligohydramnion: Es bildet sich zu wenig Fruchtwasser.

Terminunklarheit: Der Geburtstermin lässt sich noch nicht genau berechnen.

Plazenta-Insuffizienz: Die Plazenta arbeitet nicht richtig, was den Stoffaustausch zwischen Mama und Baby beeinträchtigt.

Isthmozervikale Insuffizienz: Beschreibt eine Schwäche des Gebärmutterhalses. Dabei öffnet sich der Muttermund meist nach der 12. SSW unbemerkt. Dies wird mit Bettruhe, Wehenhemmern und einer Cerclage (Schlinge um den Gebärmutterhals) behandelt.

Vorzeitige Wehentätigkeit: Wehen vor der 37. SSW

Anämie: Blutarmut

Indirekter Coombstest positiv: In Mamas Blut wurden Antikörper gegen andere Blutgruppen entdeckt.

Hypertonie: zu hoher Blutdruck

Hypotonie: niedriger Blutdruck

Gestationsdiabetes: Schwangerschaftsdiabetes. Ein gestörter Zuckerstoffwechsel, der erstmalig während der Schwangerschaft auftritt. Unbehandelt kann er schwere Konsequenzen für das Baby haben. Aus diesem Grund wird bei allen Schwangeren zwischen der 24-28. SSW ein Zuckerbelastungstest durchgeführt.

Einstellungsanomalien: Lage des Kindes kurz vor der Geburt, die von der normalen Position (Köpfchen unten = SL für Schädellage) abweicht. Dies kann sein: BL = Beckeendlage (Po voran), QL = Querlage.

Terminbestimmung

Der Arzt berechnet den voraussichtlichen Geburtstermin anhand des ersten Tages der letzten Periode. Bei der ersten, frühen Ultraschalluntersuchung kann er den Termin korrigieren.

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