Kleine Mutterpass-Lesehilfe
Als Mama-2-B
bekommt man gleich einen Mitgliedsausweis
– und zwar einen, der es in sich hat. Im Mutterpass werden nämlich regelmäßig die Ergebnisse der verschiedenen Vorsorgeuntersuchungen eingetragen – auf Medizinisch
, versteht sich (oder eben nicht …). Da schwirrt einem ganz schön der Kopf, wenn man sich das alles durchliest – und irgendwie fühlt man sich gleich ein wenig krank. Dabei ist Schwangerschaft doch gar keine Krankheit! Aber keine Sorge, der Mutterpass ist eine große Hilfe für die Ärzte und Hebammen sowie ein wichtiger Teil der gründlichen Schwangeren-Vorsorge. Hier eine kleine Erklärungshilfe!
Mutterpass Seite 3:
Laboruntersuchungen – Teil 2
Nachweis von Chlamydia trachomatis-DNA aus einer Urinprobe mittels Nukleinsäure-amplifizierendem Test (NAT)
Um Chlamydien nachzuweisen, wird heute eine Urinprobe durchgeführt. Chlamydien sind Bakterien, die zu verfrühten Wehen führen können und beim Kind, wenn es sich während der Geburt damit infiziert, zu Lungen-, Harnwegs- und Augenentzündungen. Die Symptome der Infektion können bei der Mutter sehr schwach sein, sodass sie die Chlamydien selbst gar nicht bemerkt. Ist der Test positiv, bekommt Mama (und Papa ebenfalls) eine Antibiotika-Behandlung.
Antikörper-Suchtest-Kontrolle
Die Suche nach Antikörpern im Blut der Mutter wird zwischen SSW 24 und 27 wiederholt.
Röteln-Antikörpertest-Kontrolle
Wurden beim ersten Test nicht ausreichend Antikörper gegen Röteln gefunden, wird weiter nach ihnen gefahndet.
LRS durchgeführt
Lues-Such-Reaktion (Lues = Syphilis). Der Test schließt eine Syphilis-Infektion aus. Diese Geschlechtskrankheit, die heute eher selten ist, könnte dem Kind in der Schwangerschaft schaden. Bei einem positiven Test kann Syphilis während der Schwangerschaft behandelt werden. Das Ergebnis des Tests wird nicht im Mutterpass eingetragen.
Nachweis von HBs-Antigen aus dem Serum
Bei diesem Test wird ca. zwischen der 32. und 36. SSW untersucht, ob die Mutter eine Hepaitits-B-Infektion hat. Liegt diese vor, folgen weitere Untersuchungen. Um eine Infektion des Neugeborenen zu verhindern, würde es bei positivem Befund der Mutter direkt nach der Geburt geimpft werden.