Das Baby kommt per Kaiserschnitt

Was man vor, während und nach der Geburt beachten sollte

Vor der Geburt

Wenn Sie zuvor schon wissen, dass Ihr Kind per Kaiserschnitt zur Welt kommt, pflegen Sie den Bereich, wo der Schnitt erfolgen wird, besonders liebevoll. Wenden Sie sich innerlich dem Baby zu, erzählen Sie ihm, was geschehen wird. Betrachten Sie den Weg in den OP schon als Teil des Geburtswegs für Sie beide, stellen Sie sich bewusst auf die Narkose ihrer unteren Körperhälfte ein. Die Operation erfolgt schmerzfrei unter Spinalanästhesie, nur im Notfall wird eine rasche Vollnarkose nötig. Papa darf meistens bei Mama am Kopfende bleiben.

Bei der Geburt

Quer über Ihnen wird auf Taillenhöhe ein Sichtschutz aus Tüchern angebracht, der die Operation vor Ihnen verbirgt. Sobald die Narkose wirkt, wird unter der Schamhaargrenze die oberste Schicht der Bauchdecke mit einen relativ kurzen Querschnitt geöffnet. Die tieferen Schichten werden meist mit den Fingern gedehnt (Methode »Misgav-Ladach«), um die Verletzung gering zu halten. Mit einem weiteren Schnitt wird die Gebärmutter geöffnet, das Fruchtwasser (hörbar!) abgesaugt und das Baby achtsam herausgehoben. Ein bewusstes inneres »Mitschieben« bei der Geburt des Babys kann die Passivität lindern: Konzentrieren Sie sich in Gedanken auf Ihr Baby, es kommt jetzt zur Welt.

Nach der Geburt

Nach Durchtrennung der Nabelschnur wird das Baby in warme Tücher gehüllt und der Hebamme übergeben, die es an Ihr Kopfende, auf die andere Seite der Tücher bringt. Genießen Sie die Begrüßung Ihres Babys – wenn es ihm gut geht, spricht nichts gegen den so wichtigen Hautkontakt. Lassen Sie sich dabei helfen, es möglichst gleich anzulegen (muss vorher abgesprochen sein). Unmittelbar nach der Operation zieht sich Ihre Gebärmutter zusammen, die Plazenta wird herausgelöst. Es ist hilfreich, sich auch das nun folgende Schließen der Bauchhöhle bewusst zu machen: Dieser Geburtsweg wird nun wieder fest verschlossen. Sorgen Sie dafür, so bald wie möglich eine ungestörte Zeit mit Ihrem Baby zu haben: Lassen Sie es sich nackt auf den nackten Oberkörper legen, um miteinander vertraut zu werden. Ist dies nicht sofort möglich, kann Papa das Baby auch auf seinen (ebenfalls nackten) Oberkörper legen.

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